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Kulturelles Handeln. Oper als Möglichkeitsraum für Komponistinnen. Gastvortrag von Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann
16. September 2025
Forschungen zur Institutionengeschichte und Überlegungen im Bereich der Gender Studies waren Auslöser für die Entwicklung des Konzepts des kulturellen Handelns (erstmals dargelegt im Kongressband Orte der Musik. Kulturelles Handeln von Frauen in der Stadt 2007), das auf der Einsicht basiert, dass Musiktheatergeschichte keinesfalls Resultat nur kompositorischer Qualität ist, sondern ein Prozess mit vielen Beteiligten, vielen Mitentscheidenden, vielen Gatekeepern. Ob Opern angenommen werden, ob sie nach der ersten Aufführung im Spielplan bleiben etc., hängt von vielen Faktoren ab und entscheidet sich oftmals in Konkurrenzen kulturell Handelnder.
Ausgehend von Ausführungen zum Konzept des kulturellen Handelns thematisiert der Vortrag die spezifische Situation von Frauen, die Musiktheaterwerke komponierten (in MUGI finden sich immerhin 53): Frauen hatten über lange Zeit deutlich geringere Chancen hinsichtlich des Zugangs zu Bildung und Netzwerken sowie zum Lernen im Metier. Ohne ein Handlungswissen in diesen Bereichen war es für sie extrem schwer, sich erfolgreich in der Komplexität des Systems Musiktheater zu platzieren.
Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann studierte Alte Musik und Musikerziehung an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin in Bayreuth & Bonn, forschte mit Stipendien in Basel und Wien und habilitierte 1996 in Hannover, wo sie Dozentin wurde. Einem Ruf an die Hochschule für Musik Köln folgte 1999. Schließlich trat sie 2004 die Professur für Historische Musikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender Studies an. Ab 2006 leitete sie das Forschungszentrum Musik und Gender. Seit 2024 ist sie Gastprofessorin für Musikspezifische Genderforschung und Artistic Research an der Hochschule für Musik Nürnberg.
Der Vortrag findet am Montag, den 29. September um 16 Uhr auf dem Campus der Universität Bayreuth, Gebäude GW I, S 121 statt.